Das Kornhaus Rorschach ist neben dem Waaghaus und dem Salzhaus das letzte Speichergebäude, das noch am Rorschacher Hafenbecken steht. Es wurde zwischen 1746 und 1748 vom Architekten Johan Casper Bagnato aus Ravensburg für die Fürstabtei St. Gallen erbaut. Das Kornhaus umfasst vier Lagergeschosse, die über der steinernen Gewölbehalle des Erdgeschosses liegen. Die Tragstruktur der oberen Geschosse geht von steinernen Pfeilern, die bis ins 2. Obergeschoss reichen, sukzessive in eine reine Holzkonstruktion mit einem markanten Dachstuhl über. Die repräsentative Fassade von Bagnato findet ihren Höhepunkt im zur Stadt orientieren Mittelrisalit, wobei dahinter nur der schmale Treppenaufgang und ein Lastenzug positioniert waren. Das Kornhaus benötigt mittelfristig eine brandschutztechnische Sanierung, da sowohl die Fluchtwege wie auch die Brandabschnittsbildung in den Obergeschossen nicht mehr den aktuellen Normen entsprechen. Auch sind die technischen Installationen im Bereich Elektro und Heizung nicht mehr reglementskonform. Das Vorprojekt entwickelt ein neues Haupttreppenhaus, das den Hauptkörper möglichst wenig tangiert und im Mittelrisalit auf effiziente Weise Serviceräumlichkeiten erschliessen kann. Damit sollen die Obergeschosse zukünftig auf unterschiedliche und flexible Weise bespielt werden können. Das Kornhaus hat sich seit dem Bau um mehr als einen halben Meter abgesenkt und dabei auch eine beachtliche Schieflage entwickelt. Zudem wurde mit dem Aufschütten der neuen Uferpromenade das Kornhaus nochmals weiter in das Terrain gedrückt. Es ist das Ziel des Projekts, dass die Räumlichkeit der Gewölbehalle im Erdgeschoss wieder möglichst in seiner Gesamtheit erfahren werden kann. Der originale Boden ist wegen der Absenkung aber alle paar Jahre vom Hochwasser betroffen. Es sind unterschiedliche Konzepte vorhanden, wie mit dieser Situation umgegangen werden könnte.