Thomas K. Keller
Architekt:innen
2209
Passerelle Bahnhöfe Bruggen und Haggen, St. Gallen / Wettbewerb, 2023, 4. Preis,

Das Projekt für die Verbindung der beiden Bahnhöfe Haggen und Bruggen artikuliert sich als effiziente Bahnhofpasserelle. Die neue Fussgängerinfrastruktur ermöglicht dank der mittleren Höhenlage direkte Treppenverbindungen zu den beiden Perrons des neuen Bahnhofs Bruggen. So erhalten die Umsteigenden eine einfache Orientierung und das Quartier eine klare Identität.

Der Zugang zur Bahn und zur Passerelle erfolgt entlang der gewachsenen Topografie und im öffentlichen Raum. Im Netz der parkartigen Wegrampen und Treppenanlagen entstehen in Kombination mit der SBB-Personenunterführung vielfältige, direkte und räumlich offene Fussverbindungen. An den beiden Brückenköpfen der Passarelle ist je ein Lift platziert. Die Treppenlängen sind kurz, abwechslungsreich und die Aufgänge zur Passerelle überdacht. Es gibt keine hermetischen und langfädigen Treppenhäuser mit ihren Sicherheits- und Hygieneproblemen. Die Durchwegung der Bahnanlagen erfolgt schrittweise, multioptional, geschmeidig und selbstverständlich.

Die neue Passerelle ist ein raumhaltiges Holzbauwerk mit drei Auflagerpunkten. Ein lichtdurchlässiges Solardach schützt dabei das Holzwerk. Das Tragwerk ist mit den drei Auflagerpunkten auf die Kernfunktion der Passerelle ausgelegt, womit es effizient dimensioniert werden kann. Die klare Basistypologie kann je nach bahntechnischer und urbanistischer Entwicklung mit zusätzlichen Erschliessungselementen (Lift, Rolltreppe, Treppen als «Plug-Ins») ausgebaut werden. Die neuen Platzgestaltungen nehmen mit klaren Kanten und Formen Bezug auf die Infrastrukturbauten. Dabei wird die Vegetation zur Raumbildung eingesetzt. In den Hangböschungen prägt neu ein artenreiches Grün mit diversen gruppierten und losen Gehölzen die abfallende Topografie. Dieses greift auch nach Osten und Westen aus.

Wettbewerb, Präqualifikation 2022-2023, 4. Preis
Auslober: Stadt St. Gallen, Stadtplanung
Thomas K. Keller Architekten: Selina Frei (Projektleitung), Lena Schilter, Chiara Traversi, Jannik Marcazzan, Christian Hofmann
Bauingenieur: Dr. Deuring + Oehninger AG, Bastian Leu, Thomas Durrer
Landschaftsarchitektur: Parbat Landschaftsarchitektur, Janine Schneider, Stephanie Metzger, Martin Inauen
Visualisierung: 360360 Visuals, Onur Özman, Yavuz Uysal, Joao Pimentel
Beratung Solardach: Solarmotion, Stefan Mathis